Hongkong

Am Morgen des 14. Septembers stand ich nun vor den Toren Hongkongs, wieder auf mich alleine gestellt, nachdem ich mich von Ghin verabschiedet hatte.

Die Einreise war unproblematisch. Ich wurde überall mit dem Fahrrad durchgelassen. Danach fing der Spaß an. Vom Zoll landet man direkt im Bahnhof, den kann man nur mit dem Zug verlassen, allerdings wurde mir von einem nicht sehr freundlichen Bahnangestellten verkündet, seit 2009 dürfen keine Fahrräder mehr mitgenommen werden. Außen ist Sperrgebiet, nur mit spezieller Genehmigung darf man sich dort selbständig bewegen. Von einer MTR (Bahngesellschaft) Mitarbeiterin wurde ich mit einem „privaten“ Aufzug zu einem Ausgang geführt. Naiv wie ich bin, dachte ich, ich würde jetzt die Genehmigung bekommen und los radeln. Dem war aber bei Weitem nicht so. Der Stempel im Pass war kein Permit, sondern ein Exit Stempel von Hongkong, hier ging es zurück nach Shenzhen, China! Ich fand es ganz schön dreist von der MTR mich einfach wieder nach China abschieben zu wollen.
Auf dem Stückchen Niemandsland erklärte ich einen Hongkonger Beamten, ich könne gar nicht zurück nach China, ich hätte ja kein Visum mehr. Also bekam ich ein „Canceled“ über den Exit Stempel und konnte wieder zurück auf das Hongkonger Hoheitsgebiet und wieder zurück zu den MTR Schalter, diesmal aber zu einer Frau. Diese war freundlicher, verkaufte mir ein Ticket und meinte, ich dürfe das Fahrrad mitnehmen, wenn ich Vorderrad raus nehme. Ich wusste zwar nicht, wie ich dann alles schleppen sollte, aber irgendwie musste es einfach gehen. Dies ist die blödsinnigste Regelung, die ich jemals gehört hatte.

An der Schranke wurde ich wieder von einem Sicherheitsbeamten zurück gepfiffen und plötzlich stand wieder der erste MTR Beamte vor mir, sehr verärgert, er hatte mich doch gerade wieder nach China abgeschoben. So einfach geht es halt nicht. Ich meinte, ich muss hier raus und zwar nach Hongkong. Ich könne mein Vorderrad raus nehmen. Daraufhin ließ er mich in den Zug, sogar mit Vorderrad drin, dafür nur mit Begleitung einer MTR Angestellten und nur eine Station. Das war mir so egal. Ich war froh, dass ich endlich da raus kam, ich sah mich schon wie Tom Hanks in „Terminal“ im Bahnhof wohnen.

So landete ich dann in einer ganz anderen Welt. Schöne Fahrradwege entlang des Meeres, voll von Radler mit neuen, modernen Fahrrädern. Anscheinend sind kleine Räder und Rennlenker jetzt in. Aber keines wird jemals so viele Kilometer drauf haben wie meines!
DSC02835Über die große Naturlandschaft war ich ganz schön erstaunt. Eigentlich habe ich gedacht, Hongkong ist eine einzige riesige, dreckige Stadt. Weit gefehlt! 70% von Hongkong sind Grünflächen.

DSC02836Die meisten im Gebiet der New Territories (NT). Richtig schön angelegte Naturparks oder Country Parks stehen den Stress geplagten Hongkonger zum Ausgleich zur Verfügung.

DSC02837So war es nicht schwer, ein nettes Plätzchen zum Zelten zu finden. Das Beste sieht man auf dem Foto gar nicht: Blitze blanke saubere Toiletten und Trinkwasser!

Ich war mir nicht sicher, ob ich hier überhaupt zelten durfte, darum bin ich schon früh raus und habe mein Zelt zusammengepackt, bevor die ersten Läufer, Wanderer und Radfahrer kamen. Es war Samstag morgen, der Park scheint sehr beliebt zu sein, ständig walked, rennt oder fährt Rad an mir vorbei.

Mein Bedürfnis in die Stadt zu fahren hielt sich in Grenzen. Trotzdem, bleiben konnte ich auch nicht, der Park wurde sehr voll, außerdem wollte ich mal wieder ins Internet.

Auf der Straße außerhalb des Parks waren Schilder, die besagten, Radfahren ist auf dieser Straße an Sonn- und Feiertagen nicht erlaubt. Ich musste lachen, in anderen Ländern (z.B. Kolumbien) werden Straßen am Sonntag für Autos gesperrt. Ich sah, Hongkong hat diesbezüglich noch einiges zu lernen.

Über einen ganz schön hohen Berg, hätte nie gedacht, dass es hier so bergig ist, ging es ans Meer und mit der Fähre hinüber auf die Hongkong Insel, das Herzstück der Stadt. Ohne Probleme konnte ich mein Fahrrad mitnehmen, musste aber ganz schön extra zahlen.

DSC02849Dann wurde ich in den Moloch der Stadt entlassen.

DSC02852Am Anfang konnte ich mich durch den Verkehr schlängeln. Die wirkliche Herausforderung kam, als ich über eine der größten Straßen, die Gloucester Road wollte. Kilometer bin ich auf und ab gefahren. Für Autos gab es Straßenüberführungen, die für Radfahrer gesperrt waren und Fußgänger hatten ihre Brücken mit vielen Stufen. Für Radfahrer war nichts! OK, ein leichtes Rad kann man vielleicht über die Fußgängerbrücke tragen, meines sicherlich nicht. Ich fragte mich, was Rollstuhlfahrer machen. Keine Chance!

Schließlich kam mir ein Einheimischer zur Hilfe. Er führte mich in ein Gebäude, wo ein Aufzug war. Von dort hatte man eine Verbindung zu dem Brückennetzwerk. Er zeigte mir über welche Brücke ich muss, damit ich auf die andere Seite an einem Gebäude lande, das wieder ein Aufzug hat. Das war ganz schön spaßig, wie hätte ich das jemals alleine finden sollen.

Mein Hostel am Causeway Bay hatte ich daraufhin schnell gefunden. Hier wurde ich das erste mal so richtig mit der Unfreundlichkeit der Hongkonger konfrontiert. Das Hostel befand sich auf ein paar Stockwerken verteilt in einem der Hochhäuser. In jedem der Hochhäuser sitzt unten ein Portier. Ich dachte, Portiers sind dazu da, den Leuten zu helfen. Hier anscheinend nicht! Ich wurde nur angemault, er wollte mir nicht mal sagen in welchem Stock die Rezeption des Hostels ist und ließ mich nicht mein Fahrrad im Gang stehen lassen. Es war schon so extrem, dass ich nur noch darüber lachen konnte.

Die Leute im Hostel waren etwas freundlicher, aber auch nicht so, wie ich es von den Hostels in China gewohnt war. Egal, Hauptsache hier gab es Internet, freies WiFi, das ab und zu sogar funktionierte. So hatte ich das erste Mal seit fast 21/2 Monaten wieder Zugang zu meinem Blog.

Am nächsten Tag habe ich zuerst mal ausgeschlafen, bevor ich los bin, einige Sachen zu erledigen. Diesmal aber zu Fuß, nach den Erfahrungen ließ ich lieber mein Fahrrad im Hostel. Das Gebäude ist umzingelt von hunderten von Modedesignergeschäften, alles sündhaft teuer. Wer soll das alles kaufen? Dann unzählige Shopping Center mit Uhren und Juweliere. Später wurde mir gesagt, dass viele Chinesen mit „dirty money“ hier zum Einkaufen kommen. Dem Durchschnitts-Hongkonger geht es nicht so gut. Allein das wohnen ist schon teuer genug.

Es gibt aber endlich auch wieder Buchläden. in China gibt es praktisch keine Lesekultur. Buchläden sieht man nur in Grossstädten, Magazine und Zeitungen gibt es praktisch in China nicht. (Deswegen gibt es wahrscheinlich auch keine Diskussionen über Pressefreiheit, wenn es überhaupt keine Presse gibt. )

Nachdem ich alles so erledigt hatte, es war zwar Sonntag, aber alle Läden waren offen, habe ich mich einfach so treiben lassen. Ich hatte keinen Reiseführer habe aber glaub auch so das meiste entdeckt. Wie z.B. den Man Mo Tempel

DSC02866und die verschiedenen Märkte in den engen Gassen, das sah eher wieder asiatisch aus.

DSC02868Sehr eindrucksvoll war der Apple Tempel über mehrere Stockwerke über die Straße.

DSC02871Er war brechend voll mit Jüngern aus der ganzen Welt. Schon nette Geräte, die es hier zu kaufen gab, aber bei weitem nicht so preisgünstig, wie man erwartet hätte. Mir fiel es nicht schwer, mit leeren Händen wieder hinaus zu gehen.

DSC02889Bei Sonnenuntergang drehte ich noch eine runde im Hafen.

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DSC02901Kam gerade rechtzeitig, als an der Golden Bauhinia Convention and Exhibition Centre die Flagge abgenommen wurde.

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Die Blüte ist ein Wahrzeichen der Stadt.

DSC02910Es war ein Geschenkt der Regierung, als die Stadt 1997 an China überging, wenigstens administrativ. Es ist anzunehmen, dass alle Leute, die zum „Flagge zusammenfalten“ kamen, Chinesische Touristen waren, die einzigen, die sich über die „Wiedervereinigung“ freuen. Hongkonger finden das ganze nicht so toll. Es hatte für sie anscheinend nur Nachteile. Jeder beklagt sich, wie teuer alles seither geworden ist.
DSC02913Weit populärer für alle ist die „Avenue of Stars“ auf der anderen Seite des Victoria Harbour.

DSC02926Hier tummelt sich wirklich alles. Es ist fast nicht möglich Bruce Lee alleine zu fotografieren, ohne ein Tourist im Bild zu haben.

DSC02934Eines der touristischen Hauptattraktionen ist die „symphony of lights“, eine nächtlich  Multimedia Show, bei der mehr als 40 Gebäude auf beiden Seiten des Hafens beteiligt sind.

DSC02954Wirklich spektakulär wie die Laser übers Wasser düsen und die Lichterlinien an den Hochhäusern rauf und runter kletterten. DSC02951Ein Radfahrer aus Hongkong hat sich bei mir gemeldet und mich zu sich eingeladen. Ob das was seriöses ist, habe ich mich gefragt? Er hat anscheinend meinen Blog gesehen. Komisch, da der doch auf Deutsch ist und ich erst am Tag zuvor die Nachricht veröffentlicht hatte, dass ich jetzt in Hongkong bin. Nach ein paar e-mails hin und her, machte er einen netten Eindruck. Nach drei Nächten hatte ich auch genug von dem Hostel und der Stadt, ich wollte mal wieder raus. Osman wohnte in Tai Po, in NT, ca 30km von dem ganzen Trubel weg. Also packte ich mein Fahrrad und machte mich auf dem Weg. Diesmal war es mir egal, ob die Übergegänge für Fahrräder erlaubt sind oder nicht, ich fuhr einfach drauf los. Es war eh kein Verkehr auf den max 200m. So hatte ich schnell und problemlos die Fähre erreicht.

Ich habe schon vom Eisfischen gehört, aber nicht vom „Asphaltfischen“.

DSC02959Der Mann fischt mit einem Nylonfaden am Fährhafen durch ein Loch im Boden.

Dann ging es durch ein wieder anderes Hongkong.

DSC02961Kowloon ist die ärmere Seite des Victoria Harbours. Nach Tai Po musste ich über den Berg, landete wieder in einer sehr schönen, ruhigen Gegend. Osman entpuppte sich mal wieder als ein netter, sehr junger Radfahrer. Er wohnte in einer Art Gartenhaus, klein, aber sehr nette, würde mir auch gefallen. Seine Eltern wohnten in einem Hochhaus in der Nachbarschaft. Dort konnte ich endlich meine Wäsche waschen und wurde ganz prima zum Abendessen eingeladen. Seine Mutter kam aus Malaysien, sein Vater aus Indonesien. Sie wohnen schon seit ca 30 Jahre in Hongkong. Zum Essen gab es verschiedene Gerichte aus China, Hongkong und Indonesien. Sehr lecker. Dazu einen guten Weißwein. Das ist das gute an Hongkong, man bekommt wieder alles. Es ist natürlich alles viel teurer als in China, aber immer noch günstiger als in Deutschland.

Da ich noch einiges erledigen wollte, bevor ich auf die Philippinen geflogen bin, war ich wieder früh auf. Später hat mich Osman’s Mutter in ein Restaurant eingeladen, wo sie sich mit einigen Freundinnen und Kolleginnen traf. Osman war zum Glück auch dabei, der einzige der Englisch gesprochen hat. Obwohl es an einem Werktag vormittags war, war das Restaurant komplett voll und es war groß! Es war nur noch ein Gewusel. Immer wieder wurden kleine Häppchen bestellt, die zwischen allen geteilt wurden.

Leider musste ich wieder in die Stadt, zu zwei Radläden, in einem bekam ich Ersatzteile von Ortlieb, im anderen einen neuen Bremshebel von Magura.

Obwohl ich mit MTR dem Zug und Metro von Hongkong auf dem Kriegsfuß stehe, habe ich beschlossen, mit der Metro zu fahren. Es ist so etwas von unsinnig das Vorderrad raus nehmen zu müssen. Zweimal musste ich umsteigen, einmal war der Weg sehr weit. Man kann das Rad nicht richtig schieben und muss dabei noch das Vorderrad tragen, reine Schikane.

Von dem einen zum anderen Radladen bin ich mit dem Fahrrad gefahren. Es ging praktisch durch den Hafen. Da es keine öffentliche Straße ist, wurde ich von einem Sicherheitsmann begleitet und erfuhr so ein bisschen etwas über den Hafen. Er ist einer der größten in der Welt, 10000 Container werden hier pro Tag abgefertigt. Bei Viz Bike, dem Magura Händler, wurde ich sehr freundlich empfangen, wie ungewöhnlich! Das Päckchen mit dem Bremshebel aus Taiwan war noch nicht da. Sie wollten gerade einen von ihnen nehmen, da kam das Päckchen und alles wurde sofort gerichtet,

DSC02967Dann noch ein Abschiedsfoto, und als Geschenk ein knall orangefarbenes Fahrradshirt und eine blaue Fahrradkette. Es war eine richtige Wohltag, in einer Stadt, wo alle anscheinend genervt sind, wenn man sie was fragt, so nett behandelt zu werden. Natürlich Osman und seine Familie waren auch die große Ausnahme. Ich weiß nicht, was ich ohne sie noch gemacht hätte, bis mein Flieger auf die Philippinen ging.

Dann wieder mit der Metro zurück, war ich froh, als ich wieder in Osmans Häuschen war. Aber nicht lange, sein Vater hat wieder gekocht, sehr lecker.

Natürlich hatte ich Osman von meiner Geschichte an der Grenze und meinen Erfahrungen in der Innenstadt erzählt. Er hat seinem Freund, einem Vorstand einer Fahrradorganisation in Hongkong informiert. Seit Jahren sind sie anscheinend in der Diskussion mit der Stadt und MTR um die Situation für Radfahrer zu verbessern. Meine Geschichte war natürlich ein gefundenes Fressen. Überhaupt, da mich der erste MTR Beamte an der Grenze einfach angelogen hatte. Es ist nicht nicht erlaubt, das Fahrrad mitzunehmen, man muss tatsächlich nur das Vorderrad raus nehmen. Besser nicht nach Gründen fragen, wie so oft im Leben bekommt man keine vernünftige Antwort.

Ich wurde gefragt, ob ich für ein Interview bereit sei. Natürlich, auch wenn meine Zeit hier recht knapp wird. Eine Journalistin hat mich bald darauf angerufen, ein paar fragen gestellt und Fotos aus meinem Blog genommen. Kurz darauf erschien einen Bericht über mich auf der Webseite.

Als Osman und ich uns mit Martin, dem Vorstand an einer MTR Station getroffen hatten, kam noch eine Journalistin und ein Mann von „Green Education“ (oder so ähnlich) mit. Ich habe einfach meine Geschichte nochmals erzählt, auch meine Erfahrungen aus anderen Ländern.  Martin hat ein paar Sachen erklärt. Mit Green Education ging es natürlich mehr über Erziehung, z.B. wie wichtig Verkehrserziehung ist, Erziehung zur Selbständigkeit. Wie positiv Radfahren für Kinder ist, über dieses Thema könnte ich stundenlang reden.

Auch für mich war die Unterhaltung sehr informativ, z.B. habe ich erfahren, dass die Radwege, die ich anfangs erwähnt hatte, von den Briten angelegt wurden und unter der jetzigen Regierung kaum instand gehalten werden. Radfahrer haben hier immer noch keine starke und genügend reiche  Lobby.

Auf dem Rückweg haben wir für mich eine Bike box besorgt.

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Jetzt hieß es alles packen, wiegen, hoffen, dass es nicht zu viel ist. Der erste Flug auf dieser Reise. Ich mag den ganzen Aufwand nicht. Da mein Flug morgens ging und ich sehr früh am Flughafen sein wollte, hat mir Osman ein Großraumauto bestellt. Das sorgte noch für ein paar Herzklopfen, als es am nächsten morgen nicht erschien. Als es sehr knapp wurde, ist Osman zum Taxistand, hat einen Fahrer davon überzeugt, dass die Box auch in ein normales Auto geht. So kamen wir dann immer noch pünktlich zum Flughafen, für einen Abschiedskaffee.

Das Interview war auch schon in der Zeitung. Ich war froh, auf dem Weg auf die Philippinen zu sein. Ich gewann auf einmal ganz schön an Popularität. Meine Aussage wurde krasser dargestellt, als ich es eigentlich meinte. Nu denn, vielleicht lernen sie trotzdem etwas daraus und vielleicht hilft es den Radfahrer ihre Ziele durchzusetzen.

…und noch was

der neue Kalender 2013 ist fertig! Man kann ihn über mich bestellen.

Ende Usbekistan, durch Tajikistan und Kirgistan


Nach Monaten geht es jetzt endlich weiter. Das der letzte Eintrag ging bis Samarkand, von dort ging es wie folgt weiter:

Nur noch 4 Tage waren es von Samarkand an die Grenze, landschaftlich die schönsten von ganz Usbekistan. Zuerst ging es ganz schön den Berg hoch. Der Anstieg war ganz angenehm, die Bäche kühlten die Luft. Oben angekommen, etwa 1000m höher, war es nicht so angenehm. Alles voll von Touristen und Souvenirständen. Also nichts wie weiter. Der nächste Tag wurde ruhiger und noch schöner, es sah  jetzt aus wie in der Mongolei

Es war so schön, ausserdem war es später Nachmittag, dass ich beschlossen habe, hier zu zelten. Im Dorf neben dem Hügel fragte ich die Bevölkerung, ob das auch OK ist, kein Problem, obwohl es auch der Weideplatz für Ziegen und Schafe war.

Während ich vor meinem Zelt sass, den Sonnenuntergang genoss, kam eine Frau nach der anderen, brachten mir Brot und Kefir.

Am nächsten Tag wurde es noch bergiger. Richtig dramatisch ging es durch Schluchten und über Berge

Leider waren auch sehr viele Baustellen, die den Genuss doch sehr trübten. Teilweise war es sehr staubig, wenn es steiler wurde, konnte ich nicht einmal mehr fahren. Usbekistan war bisher wirklich das Land mit den weitaus schlechtesten Strassen.

Wie gut, dass es auch so schöne Oasen gibt wie an einem Aprikosenhain. Noch nie in meinem Leben habe ich so viele Aprikosen gegessen. Es waren sogar verschiedene Sorten, grosse helle, und kleine dunkle. Es sah schon aus, als ob einige schon geerntet worden sind, trotzdem hingen die Bäume noch voll.

Gegessen wurde auf der Veranda vor dem Haus.

Die Männer auf der einen, die Frauen auf der anderen Seite. Ich, als Gast, hatte die „Ehre“ bei den Männern zu sitzen. Das war mir nicht sehr angenehm. Der Mann hat zwar eine Frau, 6 Töchter und einen Sohn, trotzdem waren auf einmal einige Männer beim Essen dabei.

Nur noch einen Tag an der Grenze. Autofahrer haben oft die Gewohnheit, neben mir herzufahren, egal wie sehr sie mich mit Staub eindecken und mich immer wieder mit „Akuda, Akuda“ (Woher, woher) anschreien. Nach dem zwanzigsten mal an einem Tag gibt man keine, oder nur noch eine blöde Antwort.
Auch der, der mir schon morgens um 7 Uhr so kam, sehr dick, ohne Hemd, mit Bierflasche in der einen, das Lenkrad in  der anderen Hand, konnte nicht mit einer netten Antwort rechnen.

Am Nachmittag hatte ich schon die Grenze erreicht, ich durfte aber erst am nächsten Tag in Tajikistan einreisen. In einer Art Kolchose nur ein paar Kilometer vor der Grenze konnte ich nicht nur zelten aufstellen, sondern wurde auch mit frischem Salat und Obst versorgt.

Gestaerkt mit einer Schale voll heisser Milch ging es am nächsten Tag zur Grenze. Dort warteten schon ein paar ältere Frauen. Ich bekam ein Formular zum Ausfüllen und gesellte mich zu den anderen.
Als die Grenze öffnete, wurde ich zuerst herein gerufen, was mir sehr unangenehm war, da die anderen laenger warteten. Solche Privilegien hat man hat in diesen Ländern als „Tourist“.

In Usbekistan muss man sich in Hotels registrieren lassen. Es wusste allerdings niemand, wann, wie oft und so weiter. Da ich als Radfahrerin eh nicht jeden Tag ein Hotel erreichen konnte, war mich das so ziemlich egal. Wenn ich eine Unterkunft hatte, schaute ich schon, dass ich einen Registrierungszettel bekam, falls ich mal kontrolliert werde, was nie der Fall war. Selbst hier an der Grenze hat das niemand interessiert.
Auch sonst lief der Grenzübertritt problemlos ab. Mein Gepäck wurde nur oberflächlich durchsucht,

Meine Hoffnung war, dass in Tajikistan die Strassen besser sind, nicht überall Baustellen und Schotterpisten. Da wurde ich leider sehr enttäuscht. Von den 70 km von der Grenze nach Dushanbe, der Hauptstadt Tajikistans, war fast alles Baustelle, teilweise so schlimm, dass ich schieben musste.

Trotz alledem habe ich am Nachmittag die Stadt erreicht.

Gerade als der erste Regen seit Georgien anfing. Er war zwar heftig, aber nur kurz.

Das Hostel, in das ich wollte, war etwas ausserhalb, versteckt in engen Gassen. Als ich meinen Weg suchte, kam mir Marco entgegen, einer der spanischen Radfahrer, die ich in Samarkand getroffen hatte. So was freut mich immer sehr, überhaupt wenn es sich um so nette Jungs handelt. Man hat sich doch immer sehr viel zu erzählen.

Am nächsten Tag standen Behördengänge auf dem Plan. Da ich auf den Pamir Highway wollte, brauchte ich dafür noch ein Permit und ein Visa fuer Kirgistan hatte ich auch noch nicht.

Da es Marco nicht gut ging, kam Ismael mit mir mit. Sie hatten das Pamir Permit über das Hostel beantragt, ich wollte es lieber selber bei OVIR holen. Ich hatte dann meine Zulassung für ca 5 USD einen Tag später, die beiden zahlten je 50 USD und warteten 4 Tage. Mein Kirgistan Visum ging sogar noch schneller. Nachdem ich die Expressgebühr, insgesamt  80 USD gezahlt hatte, konnte ich es nach 2 Stunden abholen.

Dushanbe ist eine angenehme Stadt, relativ wenig Verkehr, trotzdem teilweise grosse, breite Strassen und viele Alleen. Es gibt viele Märkte ein paar Museen, sonst nicht viel anzuschauen. Das war mir gerade recht, ich hatte noch einiges zu erledigen. Da war mir das eine grosse Hilfe, dass sich Ismael, der andere spanische Radfahrer, meinem Fahrrad angekommen hat.

Ich lass ja nicht jeden an mein Fahrrad. Bei ihm hatte ich keine Bedenken. Sein Fahrrad hat die gleichen Komponenten und er hat einige Jahre als Fahrradmechaniker gearbeitet. Es war eine Wonne zuzusehen, mit was für einer Leidenschaft er an die Arbeit ging.

Am nächsten Tag sind die beiden weiter gefahren, ich blieb noch. Wegen Visa gründen wollten sie sehr schnell über den Pamir, nach China und Pakistan. Ich zog die geruhsamere Variante vor. Ich musste ja zuerst noch mein Pamir Permit abholen. Auch sonst waren noch einige Dinge zu erledigen, Fotos auf DVD brennen, eine Landkarte vom Pamir besorgen, Essensvorräte für die nächsten Tage etc..

Am nächsten Tag ging es dann auch für mich weiter. Irgendwie schon komisch, wenn ich gehe ist nie jemand mehr da, der mich verabschiedet. Die anderen gehen immer schon früher und ich verabschiede mich von denen.

In Tajikistan können sich nur wenige ein Auto leisten, darum hält sich der Verkehr in Grenzen. Der Weg aus der Stadt war leicht zu finden.

Am Anfang war es noch relativ eben und endlich mal wieder gut Strassen. Um die Mittagszeit sah ich bepackte Fahrräder am Wegesrand stehen, ein junges, holländisches Paar. Sie sind in Holland gestartet und haben fuer einige Strecken den Bus genommen.

Sie sahen schneller aus als ich, darum fuhr ich gemächlich weiter. Dann haben auch die Berge angefangen, wunderschön,

Nach ca 100km nach Dushanbe hörte der Teer auf. Dann wurde es sehr spannend. Auf sehr schmalen Schotterpisten, auf und ab, zwischen Felswand und tiefer Schlucht schlängeln sich alle Lastwagen von und nach Kirgistan. Schon mit dem Fahrrad ist es abenteuerlich diesen riesigen Fahrzeugen auszuweichen. Erst recht spannend war es, wenn sich zwei Lastwagen trafen.

Inzwischen haben mich das holländische Paar eingeholt. Gerade rechtzeitig vor Dunkelheit erreichten wir den Bergrücken, wo wir auf der Wiese eines Bauern zelten konnten und Joghurt und Brot bekamen.

Da die anderen Richtung Kirgistan und ich Richtung Pamir wollte, fuhr ich am nächsten Tag wieder alleine weiter. Plötzlich war auch wieder richtig schöner Teer auf der Strasse. Wie ich schon vermutet hatte, blieb er auf der Strasse zur Grenze, nach der Abzweigung zum Pamir wurde es für mich wieder sehr holprig und spannend.

Da mir dafür alle Lastwagen erspart blieben, ich die Landschaft und die Vögel geniessen konnte, machte es mir relativ wenig aus.

Nachdem ich einige Stunden gefahren war, ohne dass irgend eine Versorgungsstation kam, sah ich ein Gelände und Gebäude, das zuerst wie eine Stromversorgungsstation aussah. Dort wollte ich nur kurz fragen, ob ich Wasser haben könne. Es entpuppte sich als Teehaus, wo ich mich schön mit Tee, Melone und Brot verwöhnen liess. Ganz in der Nähe war ein kleiner See. Die Verlockung war sehr gross, einfach hier zu bleiben und zu zelten. Das Schwimmen liess ich lieber bleiben. Das machen Frauen in diesen Ländern nicht, nur Jungs springen ins Wasser. Ich ziehe auch so schon genug Aufmerksamkeit auf mich.

Da ein stärkerer Wind anfing und es donnerte, als ich weiter wollte, sah ich das als Zeichen, ich solle lieber bleiben.

Die nächsten zwei Tage ging es ähnlich weiter, die Strasse blieb sehr abenteuerlich, dazu kamen die Flüsse, die über die Wege flossen. Mir war bald klar, warum mir gesagt wurde, dass die Strecke wahrscheinlich gesperrt war. Es war nicht der Pass, der wahrscheinlich noch im Schnee war, sondern die Wege davor. Es muss sehr schwierig sein, bei all den Erdrutschen und Überschwemmungen die Wege passierbar zu halten. Zum Glück war die Chance, dass mir ein Fahrzeug entgegenkommt, relativ gering, ich war weitgehendst alleine auf der Strasse.

Schliesslich wurde es sehr steil, da ich wusste, ich hatte genug Zeit, konnte ich es trotzdem geniessen. Es ist erstaunlich in welcher Höhe, ca 3000m, es noch Bauern und Kühe gibt.

Nur wenn über mir nur noch Schneefelder und keine Herden oder Menschen waren, füllte ich meine Wasserflaschen an den zahlreichen Bächen.

Dann hatte ich es geschafft, war auf meinem ersten Pass, auf 3252m. Er ist niedriger als die Pässe im Pamir, soll aber der schwierigste sein. Es waren auch fast 2000 Höhenmeter auf Schotterpiste, die ich hinter mir hatte.

Die Abfahrt war nicht weniger abenteuerlich.

Die 2000 Höhenmeter gingen auf Schotterpiste wieder nach.unten, innerhalb von 34km, mit sehr engen Kurven. Da ich lieber hier nicht irgendwo abstürzen wollte, ging ich lieber auf Nummer sicher und machte sehr viel Gebrauch von meinen Bremsen. Meine Hände und Handgelenke haben ganz schön gelitten. Wenigstens hat es da noch nicht geregnet.

Am Ende der Strasse kommt man an die Grenze zu Afghanistan, dem Panji Fluss. Mein Weg führte dem Fluss entlang Richtung Osten

Auch wenn die Strasse auf meiner Seite nicht gut war, war ich doch froh, nicht auf der anderen Seite fahren zu müssen. Von Hand wurde das Geröll beiseite geräumt und der Weg so notdürftig instand gehalten. In diesem Abschnitt gab es keine Autos. Meistens waren sie zu Fuss oder Esel unterwegs, die Frauen voll verschleiert. Der Fluss trennt nicht nur Länder sondern Welten.

250km ging es dem Fluss entlang, Das Wasser des Flusses sah aus, als ob es direkt aus der Betonmischmaschine kommen würde, total dunkelgrau und überhaupt nicht transparent. Es war fast noch abenteuerlicher als über den Pass, da ich jetzt die teilweise sehr schmale Schotterpiste mit chinesischen Lastwagen teilen musste.  Dazu kam der Regen der nicht alles glitschig und matschig machte. Auch hier kamen die Flüsse über steil die Felsen herunter, ueber die Strasse und in die Schlucht. Wenn es nicht sehr kalt war, liess ich die Schuhe an, nur wenn ich den Grund sehen konnte fuhr ich durch, meistens musste ich schieben. Einmal war die Stroemung so stark, dass ich mir eine Zeitlang ueberlegt, was ich machen sollte. Es war kein Mensch weit und breit, es sah auch nicht so aus, als ob ein Auto käme. Also blieb mir nichts anderes ueberig als Schuhe aus und durch. Nur sehr langsam kam ich gegen die Stroemung vorwaerts, mit aller Kraft musste ich das Fahrrad festhalten, damit es nicht in die Schlucht gespuelt wird und ich womoeglich noch dazu. Es war vielleicht nur 1,5 m breit, aber ich war fix und fertig als ich dort durch war, ich zitterte richtig. So was will man nicht unbedingt oefters mitmachen. Spaeter erfuhr ich von Touristen die mit dem Minibus kamen, dass sie Stunden warten mussten, bis es besser wurde. Die Strasse blieb fuer weitere Kilometer sehr schlecht. Ich kam kaum vorwaerts. Ich wollte vermeiden, dass ich irgendwo im Canyon stecke und es auf einmal Nacht wird, wirklich eine Horrorvorstellung. Also machte ich lieber frueher Schluss, nahm eine Einladung von Kindern an, auf ihrer Wiese mit Aprikosenbäume zu zelten. Selten habe ich so viele Aprikosen gegessen.

Am nächsten Tag ging es auf Schotterpiste weiter auf und ab. Ein kurzes Stück war wirklich so steil, dass ich ungefähr 20m schob. Dabei muss mein GPS etwas aus der Halterung geschoben worden sein. Danach ging es ungefähr 50m steil, schotterig runter und als ich unten war, sah ich, dass mein GPS weg war. Auf halber Strecke auf der Abfahrt waren mir zwei Männer entgegen gekommen. Sofort suchte ich alles ab und fragte die Männer, ob sie etwas gefunden hätten. Da ich bisher die Tajiken als sehr ehrlich und zuverlässig eingeschätzt hatte, glaubte ich ihnen und liess sie ziehen. Als ich aber nach einer Stunde auf der kurzen Strecke nichts gefunden hatte, musste ich annehme, dass die Männer das GPS mitgenommen hatten. So was ärgerliches, ich fuhr noch ein Stück weiter zurück, aber die Männer waren nicht mehr aufzufinden. Mich hat es vor allem geärgert, da der Diebstahl so sinnlos ist. Sie koennen ueberhaupt nichts mit dem GPS anfangen. Die meisten meinten bisher, es sei ein Smartphone, ich denke, das dachten die beiden auch. Oh hat mich das geärgert. Bisher hatte ich an jedem Platz, wo ich uebernachtete einen Waypoint gesetzt, was schon eine schoene Linie um die halbe Welt machte. Das sind nun alle Daten Weg.

Ich versuchte mich zu beruhigen, dass ich meinen Weg auch so finde und sowieso meine, zu viele elektrische Geräte zu haben. Trotzdem, das GPS war vor allem in Städten z.B in Istanbul eine grosse Hilfe, Adressen zu finden. Ausserdem habe ich schon seit Italien keinen Fahrradcomputer mit Höhenmesser mehr. Von nun an wusste ich überhaupt nicht mehr, wie hoch ich war, etc.. Mal sehen, ob, wann und wo ich mir einen neues GPS kaufe.

Je näher ich Khorog kam, desto besser wurde die Strasse und “lieblicher” die Landschaft und der Fluss.

Die Stadt ist der Ausgangspunkt fuer den Pamir. Von hier aus gehen sämtliche Exkursionen, Vorräte werden eingekauft, etc. es ist für die nächsten paar hundert Kilometer die einzige groessere Stadt. Für mich gab es die nächste Stadt mit brauchbaren Einkaufsmöglichkeiten und Internet erst in China wieder. Für mich war natürlich auch grosse Wäsche angesagt, Handwäsche, eine Waschmaschine habe ich seit Baku nicht mehr gesehen. Das Waschwasser hatte die gleiche Farbe wie der Panji Fluss, richtig eklig.

Am Anfang des Pamirs gibt es noch ein paar Dörfer, was nicht heisst, dass man auch was zum Essen bekommt. Vor allem Brot wird immer selber gebacken, man findet eigentlich nie zum Kaufen.

Die Leute änderten sich auch, waren westlicher gekleidet, nicht mehr immer das lange Hemd und die Hose aus dem gleichen Stoff. Sie waren freundlich, aber zurückhaltender.

Am Abend fragte ich, ob ich mein Zelt bei ihnen aufstellen darf. Immer wurde ich sofort eingeladen.

Sie boten mir auch stets ein Zimmer an, das ich mit einer Ausnahme abgelehnt habe. Ich bevorzuge immer noch mein Zelt, ausser wenn es in Strömen regnet. Mein Zelt ist dicht und macht keine Probleme, aber ein nasses Zelt im Regen zu packen ist unangenehm, dann doch lieber ein Zimmer. Und geregnet hat es am Anfang vom Pamir oft.

Egal ob Zimmer oder Zelt, ich bekam immer etwas zum Essen, natürlich selbst gemachtes, Brot, Jogurt, Butter, seltener eine Suppe.  
Zum Glück konnte ich mir sehr viel Zeit lassen, ich konnte erst am 1.Juli in Kirgistan einreisen. Es wurde langsam  immer höher, ich habe jeglichen Gedanken an Höhenkrankheit, Kopfweh, Übelkeit einfach verdrängt, Einfach nicht daran denken, dann wird es schon werden.

Hier war ich immerhin schon auf über 3000m . Wie gesagt, ich habe keinen Höhenmesser mehr, darum kann ich es nicht genau sagen.

Hinter dem ersten Pass, in Alichor  sehen die Leute  wirklich ganz anders aus, eher wie Mongolen. Später habe ich erfahren, dass dort hauptsächlich Kirgisen leben.

sie waren hauptsächlich an der Rückseite meiner Landkarte interessiert, wo es schöne Fotos gab.

Vor dem Ak-Baital Pass hat mich jeder gewarnt, Schneestürme, ewiges Eis und natürlich die Höhe von 4655m. Ich dachte wie immer, ich lasse es langsam angehen, dann wird es schon klappen. Dann ist mir das beste passiert, was mir hätte passieren können. Als ich am Morgen in Murgab losgefahren bin, sagten mir die Kinder, es wären gerade zwei Männer auch auf dem Rad in meine Richtung gefahren. Auf zwei Männer die voll von Ehrgeiz die Gipfel stürmen, hatte ich eigentlich keine Lust, aber interessiert hat es mich schon. Bald merkte ich, das sind keine Gipfelstürmer, ihr Tempo war etwa gleich wie meines. Trotzdem wusste ich noch nicht, ob ich ein bisschen schneller fahren soll und sie einholen. Dann hielten sie an und sahen mich kommen. Sie hatten schon von mir gehört und waren auch erfreut mich zu sehen.


Alex und Martin aus Australien, Melbourne. Von wegen, zwei Gipfelstürmer, alles wieder nur Vorurteil. Es war auch eine Frau und ein Mann. Sie sind vor 10 Monaten in Schottland gestartet und sind teilweise die gleiche Route gefahren wie ich. Nur sie waren auch im Iran, was ich mir als Frau alleine nicht antun wollte. Wir hatten schon viele gemeinsame Bekannte, Fahrradfahrer, die wir unterwegs getroffen hatten. In ihrer Gesellschaft fühlte ich mich von Anfang an pudelwohl, wir hatten es alle nicht eilig und genossen umso mehr die wunderschöne Gegend.

Auch der Pass war überhaupt kein Problem, von wegen Schnee und Eis. Wir hatten strahlend blauen Himmel und die Strasse war ganz trocken.

Sogar ein paar Marco Polo Schafe, eine Rarität der Gegend haben unseren Weg gekreuzt.

Der Höhepunkt war absolut der Kara Kul, Schwarzer See. Leider sehr salzig und nach der Mein und der Meinung der Einheimischen zu kalt zum Schwimmen. Es war auch kaum Leben dort, geschweige denn Fischer. Wenn man genau hinschaute sah man winzige Fische, die von zwei, drei Vögel gefangen wurden.

Wir zelteten direkt am See, was keinen störte, eine alte Frau, die ihre Ziegen ausführte, fand richtig gefallen an uns und liess sich von uns gerne fotografieren.

An Land gab es mehr Tiere, zum Beispiel YaksVom Kara Kul sind es nur noch ca 45km bis zur Grenze nach Kirgistan. Da es erst der 30. Juni war, zelteten wir kurz davor nochmals, da ich erst am 1. Juli einreisen konnte.

Hinter den Bergen, in Kirgistan sieht alles ganz anders aus. Die Schneegrenze  geht weiter nach unten und es viel grüner. Bis Sari Tash ging unsere gemeinsame Fahrt noch, nur noch wenige Kilometer von der Grenze.

Dann hiess es wieder Abschied nehmen. Ich werde sie sehr vermissen, es waren sehr angenehme Reisepartner, wir hatten sehr viel Spass. Leider haben sie noch kein Chinesisches Visum erhalten, mussten deswegen weiter nach Bishkek. Ich musste in 11Tagen in China eingereist sein. Immer diese Visa Restriktionen.

Nicht nur wegen den zwei hat es mir leid getan, nicht mehr Zeit fuer Kirgistan eingeplant zu haben. Es hat mir sehr gut gefallen.

Fasst wie in der Mongolei, nur die Strassen sind wesentlich besser. Nach einem Tag Fahrt, bergig, aber auf einmal wesentlich wärmer, da ich nur noch auf ca 1000 Höhenmeter war, habe ich die Chinesische Grenze erreicht.

Kurz zuvor habe ich nochmals gezeltet, das erste mal wieder alleine.

Am 3 Juli bin ich China eingereist. Wie es dann weiter geht, lest Ihr das nächste mal.

my new bicycle

„There are people who have money and people who are rich.“
Coco Chanel

my introduce you to „Hokey Pokey the Snow Leopard“:
it’s not that much different from my old one, I have choosen all the components again, which were really reliable during the last 86844 km, so hopefully they will last again minimum such an amount of kilometers.
The biggest difference is the front suspension (Thanks Magura!) and very fancy low rider: Artmann faiv. What else?:
– frame: Velotraum cross crmo EX
– gears: Rohloff
– breaks: Magura HS33
– front suspensian: Magura Menja
– rims: sun rheno lite
– rear rack: tubus logo
– tubes: Schwalbe
These are the main points.
The frame changed, the chain cannot be streched by moving the back wheel, instead there is this thingy at the bottom bracket. you move the bottom bracket to the front.

Thanks a lot to:
Magura
Rohloff
Velotraum

Any questions or comments?