Australien Gold Coast

Am Dienstag, den 30. Oktober, nach 17 828 km kam und einigen Flugstunden kam ich in Australien an der Goldküste an.
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Coolangatta liegt an der Ostküste, direkt an der Grenze von New South Wales und Queensland

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Was für ein Gefühl wieder hier zu sein. Als ich aus dem Flugzeug kam und der Geruch von den Gummibäumen mir in die Nase stieg, war es wie Heim kommen. Es waren ja auch gerade mal  2 1/2 Jahren, seit ich das Land nach 10 Monaten verlassen hatte.

Linda und Arie holten mich vom Flughafen ab, welch ein Luxus. Ihr Haus, das ich die nächsten Wochen hüten sollten, war nicht weit weg, an einer der schönsten Stränden überhaupt, in Coolangatta.

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DSC03529Bevor Linda und Arie zu Aries Familie gefahren sind, traf ich Lindas Freundin Judith, eine ältere Dame, Künstlerin. Sie hat ihre Lebensgeschichte aufgeschrieben, ich habe mich angeboten, das Buch einzutippen, damit Linda ein digitales Buch daraus machen kann. Zuerst war ich  nur froh, fuer die Wochen eine Aufgabe zu haben. Es wurde dann viel mehr, ich lernte sehr viel über die Geschichte des Landes, wie das Leben vor 80-100 Jahren hier ausgesehen hat.

Linda und Arie sind dann mit voll gepacktem Auto und Wohnwagen los, und für mich stellte sich eine Routine ein. Nach all den Monaten auf dem Fahrrad war es ganz gut so etwas wie ein zu Hause zu haben und die bisherigen Eindrücke verdauen zu können.  Den Tag startete ich mit Tagebuch schreiben, dann an Judiths Buch arbeiten. Danach entweder Fahrrad fahren oder Laufen und schwimmen. Am Nachmittag dann etwas, was sonst noch an stand. Blog schreiben, e-mails beantworten etc.. Wenn man alleine ist und man sich selber antreiben muss, ist es ganz gut solch eine Routine zu haben, sonst lässt man sich zu sehr gehen, die Tage vergehen und nichts ist passiert. Wie die ersten paar Tage, aber das war auch ganz gut so, zum Erholen. DSC03599Die Läufe entlang dem Strand waren fantastisch. Nach den vielen Monaten auf dem Fahrrad hatte ich zwar die Kondition, die Muskeln zum Laufen waren aber noch nicht so trainiert. Der Körper wollte weiter, die Beine streikten. Das legte sich aber schneller als ich dachte.

Dann ein Sprung in die kühle Fluten. manchmal waren die Wellen so hoch, die Strömung so stark, dass ich keinen einzigen Zug machen konnte. An einem anderen Tag konnte es so ruhig sein, dass ich die ganze Bucht durchschwimmen konnte.DSC03608 Zum Radfahren hatte ich drei Richtungen, entweder nach Norden nach Surfers Paradise, ein Ort der so umbenannt wurde, um mehr Surfer anzuziehen und seither mächtig floriert, DSC03478

DSC03536(entdeckt jemand den Schokoladenweihnachtsmann? Aldi machts möglich, sonst bekommt man die Schokolade nicht in dieser Form, es ist einfach zu warm. Dieser hat es gerade noch zum Fotoshooting geschafft, bevor er das Zeitliche segnete. )

oder nach Süden, nach Kingscliff, einem meiner Lieblingsorte in der Gegend.

DSC03495Neben dem wunderbaren türkisfarbenen Meer, hat es ein nettes, historisches Städtchen. Natürlich auch sehr gute Fahrradwege. Ich frage mich manchmal, ob die Leute es hier zu schätzen wissen, in was für einer wunderbaren Gegend sie leben. Nirgendwo sonst auf der Welt habe ich an einer so bevölkerten Küste so wunderschöne weiße Strände mit so fantastisch klarem Wasser gesehen.

DSC03616Trotz den vielen Sportangeboten und aktiven Leute, gibt es hier sehr viele übergewichtige Leute. Ich kann mich nicht daran erinnern das letzte Mal so viele dicke Leute gesehen zu haben. Inzwischen  sind es sicherlich 40%. Überall sieht man Kalorientabellen, selbst bei MacDonalds, Slim line food, Ernährungsberater, was anscheinend alles noch schlimmer macht. Wahrscheinlich sollte man das ganze bleiben lassen. Damit wird den Dicken nur ein schlechtes Gewissen gemacht und sie essen dann aus Frust noch mehr. Einfach normal essen und bewegen und keine Kalorien mehr zählen.

Fühlte ich mich richtig fit, fuhr ich in die dritte Richtung, nach Westen in die Berge. Was mir an diesem Teil von Australien gefällt ist, es gibt überall Zäune, Verbotsschilder, Sackgassen und Privatgelände.

DSC03497Nach einigen Kilometern an dem wunderschönen Tweed Fluss entlang, stand ich wieder vor so einem Schild. Nicht sehr freundlich stand „Keep Out“ auf dem Schild. Keine Chance an dem Tor vorbei zu kommen, und auf dem Weg die paar Meter auf die andere Seite zu kommen. So etwas gehört eigentlich verboten. Später wurde mir gesagt, dass Strände und Meer für die Öffentlichkeit zugänglich sein muss. Anscheinend Flussufer nicht. Ich beschloss dann mein Fahrrad über ein abgeerntetes Feld zu tragen, nur 30m bis zur nächsten geteerten Straße. Ich fühlte, dass ich aus dem Haus beobachtet wurde. Kaum war ich in der Mitte, kam ein Mann heraus und schnauzte mich an, das sei Privatbesitz. Mit einem starken deutschen Akzent, ein auf dummer Tourist gemacht, fragte, ob das da hinten die Tweed Valley Road sei. Er bejahte und ließ mich dann seine Einfahrt benutzen. Wie mir später gesagt wurde, hätte  ich da etwas entdecken können, was nicht ganz legal war. Drogendealer züchten hier ihre Pflanzen.

Einer der Landmarks der Gegend ist der Mount Warning, ein alter, erloschener Vulkan, der seinen Warnfinger über die ganze Gegend ausstreckt.

DSC03499Hier kann es ganz schön bergig werden. Es ist aber, sobald man die Küste verlässt, total ruhig und unbesiedelt. Kilometerlang kann man fahren, ohne dass man durch eine Ortschaft kommt.

DSC03560Zum Glück gibt es einige Farmer unterwegs, die ihre Ware im Wagen zum Verkauf anbieten. Äußerst leckere Bananen, eine Kiste mit Versuchsobjekten und eine Kiste wo man dann Geld in eine Box werfen muss.

DSC03567Unglaublich welche herrliche Wege man findet, abseits vom ganzen Trubel, sobald man die Küste verlässt.

Linda kam früher zurück als geplant. Sie musste ihrer Bürgerpflicht als Geschworene nachgehen. Einmal im Leben erwischt es fast jeden Australier. Ich glaube, sie war ganz froh, ich natürlich auch. Bei einem gemeinsamen Abendessen bei Freunden kam der Wunsch auf, dass ich Fotos von meiner bisherigen Reise zeige. Oh je, als ob ich nicht schon genug zu tun hätte. Judiths Buch war dicker als erwartet,  außerdem wollte ich meine Leser mit neuen Blogeinträgen über meine Reise informieren, da war ich auch weit hinterher. Dann musste ich natürlich noch  meine weiter Reise planen. Trotzdem sagte ich zu. War dann auch ganz nett.

Mit Linda gab es wieder mehr Abwechslung. Wir gingen in einige Ausstellungen, Murwillumbah, Nimbin sind nicht weit entfernt, richtige Künstlerkolonien. Überall Galerien.

Einmal haben wir Gus, ein Freund von Linda besucht. Er hat sich ein Hausboot gekauft und wollte uns auf eine Fahrt mitnehmen.

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Nicht gerade eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, ich kann mich nicht genug bewegen. Nur hin sitzen und genießen ist nicht gerade mein Ding. Dann war es doch spaßiger als gedacht. Man sah die großen Villen nicht nur von vorne und durch Zäune, sondern konnte denen direkt vom Meer aus in den Garten schauen. Jedes Haus hat seinen eigenen Anlegeplatz. Zum Glück muss ich hier nicht wohnen.

Am Festland ist alles bevölkert und verbaut, aber ein paar Meter über Wasser ist man auf einer Insel, einem Naturschutzgebiet, da ist dann überhaupt niemand Meer. Nur verschiedene Tiere und riesige Quallen am Strand.

DSC03638Gus möchte das Hausboot mit viel Holz umbauen. Wenn man seine Fahrräder anschaut, die er schon ganz aus Holz gemacht hat, kann man ein richtiges Juwel erwarten.

DSC03643Diese Räder fahren wirklich, sind sogar trotz Holzsattel bequem.

DSC03659Auch hier wurde es langsam Weihnachten. Zum Glück wurde man ab und zu von  Weihnachtsmännern gegrüßt, sonst würde man es bei der Hitze gar nicht merken.

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2 Gedanken zu „Australien Gold Coast

  1. Hi Dorothee, Love getting your emails. Wish they were in English so that I could read them please. So how are you going and how are you coping ? It would be great to catch up sometime in the nr future. Kevin.

    • Hi Kevin,

      I wish you all the best for the New Year. Sorry for my German Blog entries. I thought about to write it in English and decided then better not. Maybe somebody out there is volunteering to translate.

      Cheers
      Dorothee

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